HAWK: Im Gespräch

Florian Aue - Pressestelle HAWK
Since 10/2023 2 Episoden

Alumna-Talk: Daniela Zwicker im Gespräch mit Jasmin Friedrich

Interview im Projekt FEMALE NETWORK[ING]

17.10.2023 25 min Nicola Hille, Daniela Zwicker

Zusammenfassung & Show Notes

Daniela Zwicker, zuständig für Fundraising und Alumniarbeit an der HAWK, hat Jasmin Friedrich, HAWK-Alumna zur Bedeutung von Networking und Beziehungen im Studium sowie im Berufsleben interviewt. Jasmin Friedrich spricht über ihr persönliches Engagement im Projekt FEMALE NETWORK[ING] , ihre Erfahrungen an der HAWK, sowie die Wichtigkeit von persönlichen Kontakten und Empfehlungen bei der Stellensuche.

Link zum Frauennetzwerk FEMALE NETWORK[ING] : https://www.hawk.de/de/hochschule/fakultaeten-und-standorte/fakultaet-ingenieurwissenschaften-und-gesundheit/studium/female-networking

Transkript

Hallo Jasmin. Hallo Daniela. 2018 bis 2020 Master of Science in der Laser- und Plasmatechnik an der HAWK Göttingen studiert und 2015 bis 2018 Bachelor of Engineering Physikalische Technologien auch an dem Standort Göttingen studiert. Was waren deine Gründe für diese Studiengänge? Also für den Bachelor, muss ich auch ganz ehrlich sein, habe ich mich direkt nach der Schule nicht sofort für die HAWK entschieden, sondern ich war zuerst an der Uni, und habe erst mal so ein Schnupperstudium in allgemeiner Physik sozusagen gemacht und habe aber schnell gemerkt, dass das inhaltlich, aber auch von den Menschen, die mich umgeben, nicht das war, was ich mein Leben lang machen möchte und was ich erwartet habe von einem Studium. Und dann habe ich mich innerhalb von diesem Jahr, wo ich da noch dieses Schnupperstudium gemacht habe, einfach umgeguckt nach Alternativen und dann habe ich die HAWK in Göttingen gefunden. Und dachte, naja, physikalische Technologien klingt jetzt auch nicht ganz so verkehrt und habe mich dann damals noch im Prüfungsamt einfach auch mit ein, zwei Menschen mal ausgetauscht, habe auch ehemalige Studenten getroffen, habe mit denen gesprochen und habe dann einfach so gemerkt, dass das auf der Ebene auf jeden Fall schon mal passt und habe dann einfach den Sprung gewagt und habe mich dann einfach mal für den Bachelor eingeschrieben in physikalischen Technologien. Ja, und dann, ich glaube, ich war kein halbes Jahr da und schon war das ein komplett anderes Studieren. Also ich habe mich komplett wohl gefühlt. Ich habe mich auch so gefühlt, als wäre ich angekommen und als wäre das halt das Richtige für mich. Und dann, ja, habe ich natürlich erstmal meinen Bachelor da auch abgeschlossen. Ich habe dann auch gemerkt, dass ich gut bin, dass ich da auch Connections, finden kann und da einfach die richtigen Leute treffe, die mich auch in dem Studium unterstützen können und die ich auch wiederum unterstützen kann. Das fand ich einfach eine schöne Gemeinschaft. Und als ich dann gegen Ende meines Bachelors war, dann musste ich mich ja auch entscheiden, Okay, wie geht es danach weiter? Und dann war das eigentlich gar keine schwere Entscheidung mehr für mich, dass ich auch gerne den Master machen möchte, weil ich mich ja einfach schon so wohl gefühlt habe an der HAWK und auch einfach ja schon so ein großes Netzwerk an Menschen geschlossen hatte, das ich gerne noch weiter ausbauen wollte. Und natürlich spielt aber auch eine Rolle, dass mich das Fachliche vom Master interessiert hat, also das darf man auch nicht vergessen. Aber ja, ich fand, die Lässer und Plasmatechnik, das wurde ja schon in meinem Bachelor was angeteast. Und dann dachte ich, naja, komm, also dann brauche ich da nicht mehr groß überlegen. Da möchte ich auf jeden Fall auch den Master weitermachen. Und es scheint auch, dass du deine Entscheidung bis heute nicht bereut hast. Naja, also ich weiß natürlich nicht, wie es anders gewesen wäre, zum Beispiel den Master woanders zu machen oder generell an einer anderen Hochschule oder einen anderen Studiengang zu studieren. Aber ich kann auf jeden Fall sagen, nach den fünf Jahren, die an der HAWK studiert habe, bin ich auf jeden Fall zufrieden damit, wie mein Leben in der Zeit gelaufen ist. Das ist sehr schön. Es scheint, dass die HAWK ja schon ein Highlight für sich war, aber ich glaube, dass die Studienzeit ja viele Highlights mit sich gebracht hat. An welche persönlichen Highlights erinnerst du dich denn besonders gern? Also ich denke, eins von meinen Highlights war auf jeden Fall, dass ich noch in meinem ersten Semester, also da bin ich ja noch gar nicht richtig angekommen, Zumindest war das mein Gefühl so als Ersti. Ich habe mich ja selber erst mal auch umgeguckt, wie es an der HAWK läuft. Und trotzdem wurde ich schon in meinem ersten Semester vom Prüfungsamt angesprochen, ob ich nicht bei der Studienkommission mitmachen möchte. Ich wäre aufgefallen, weil ich so engagiert bin. Ich dachte so, hä? Gefühlt habe ich doch gar nichts gemacht. Aber ja, scheinbar bin ich in den Vorlesungen auch ein bisschen aufgefallen und ich bin scheinbar auch im Prüfungsamt aufgefallen, weil ich mich vor dem Studium einfach mit den Menschen getroffen hatte und so ein bisschen einfach das Gespräch ja auch gesucht habe, um zu gucken, ob die HAWK zu mir passt. Und das ist scheinbar auch hängen geblieben bei den Personen. Und so hat sich, glaube ich, mein Weg erschlossen in meine Laufbahn von den ganzen studentischen Gremien, die ich so, dann miterlebt habe auch und mitbegleitet habe über meine Studentenzeit. Das war ja nicht nur die Studienkommission, aber das hat so den Grundstein, glaube ich, dafür gelegt. Und ein anderes Highlight war dann für mich persönlich auf jeden Fall auch, als ich angesprochen wurde, ob ich nicht den Mathe-Vorkurs auch mitmachen möchte im nächsten Jahr, dann so ich hatte den selber mitgemacht, weil ich das einfach sehr passend fand, um ins Studium überhaupt erst mal zu starten und auch erst mal. Meine Mitstudierenden kennenzulernen. Und dann bin ich da scheinbar auch aufgefallen, so den Tutorinnen und Tutoren, die da bei mir waren. Und ja, dann wurde ich da angesprochen, ob ich im nächsten Jahr einfach auch den Mathe-Focus mit begleiten möchte als Tutorin. Und dann hat auch der Weg so angefangen. Und das waren auf jeden Fall so zwei Highlights, wo ich auch im Nachhinein einfach noch gerne dran zurückdenke, weil das, glaube ich, auch meine Zeit an der HAWK. So passend einfach auch beschreibt, weil ich immer einen sehr engen Draht zu vielen Menschen hatte und nicht nur zu meinen Mitstudierenden, sondern auch zu verschiedenen Personen, die entweder in den Gremien waren oder eben auch in der Verwaltung allgemein an der HBK sitzen. Das war einfach ein schönes Gefühl, da schon so langsam mit der Vernetzung anzufangen, sozusagen. Ja, sehr schöne Highlights, vor allem auch, wenn die ja so früh in deinem Studium auch schon gegeben waren. Und dass du dich bis heute auch noch daran erinnern kannst, weil nun liegt es ja schon ist mehr als zwei Jahre zurück, dass du die HBK verlassen hast und heute arbeitest du als Technical Sales Engineer bei CommSol Multiphysics GmbH, ein Unternehmen in Göttingen. Aber was genau macht das Unternehmen? Also CommSol selbst ist eine Multiphysik-Simulationssoftware und unsere Muttergesellschaft, die stellt natürlich oder entwickelt diese Software und wir in Göttingen, wir haben zwar auch unter anderem eine Entwicklungsabteilung, aber das, was wir hauptsächlich machen, ist, dass wir die Software vertreiben und unseren Kunden den technischen Support für die Software geben. Und Deine Aufgabe ist bei dem Unternehmen welchen? Tja, also als erstes stelle ich mich normalerweise auch gar nicht als Technical Sales Engineer vor, weil nämlich ganz viele Menschen, unter anderem auch ich, als ich mich beworben hatte, gar nicht so richtig mit diesem Namen irgendwas anfangen können, weil der einfach so ein bisschen abstrakt ist. Aber prinzipiell kann man sich das gut vorstellen, dass ich einfach als Ingenieurin im technischen Vertrieb arbeite. Was bedeutet, dass ich natürlich am Ende des Jahres dafür verantwortlich bin, einen gewissen Umsatz erreicht zu haben, den ich dadurch erreiche, dass eben Kunden unsere Software kaufen. So, das ist prinzipiell mein Hauptjob, aber das, was ich eigentlich tue, ist, dass ich meine Kunden dabei berate, für ihre Projekte unsere Software einzusetzen. Und am Anfang klingt das immer so, ah ja, typischer Vertrieb, aber nee, das ist es halt gar nicht. Also gerade ich selbst arbeite im akademischen Vertrieb. Das heißt, ich habe primär akademische Kunden. So, das heißt, ich bin von der HAWK eigentlich direkt ins nächste akademische Umfeld gekommen. Weil ich ja primär mit Hochschulen, Universitäten und Forschungszentren zusammenarbeite und da eben mit Professoren oder auch mit Doktoranden, mit Studierenden bespreche, welche Forschungsprojekte sie haben und was sie simulieren wollen. So, und das heißt, ich bespreche auch wirklich in der Tiefe und auf mathematisch-physikalischer Ebene diese Projekte und analysiere, ob die Methoden, auf denen COMSOL aufgebaut ist und mit denen COMSOL arbeitet, ob die dafür brauchbar sind, um diese Aufgabe zu lösen. Das klingt, als wenn du natürlich dafür unheimlich viel Know-how brauchst. Und ich könnte mir auch gut vorstellen, dass ganz viel Wissen und Kompetenzen aus deinem Studium hier eine Rolle spielen. Ist das so, Jasmin? Welche Kompetenzen aus deinem Studium siehst du denn als wichtig? Und wie kannst du diese heute auch in deinem Beruf anwenden? Ja, ich denke, vorab muss ich direkt sagen, ich habe zwar Läser und Plasmatechnik im Master studiert. Davon kann ich aber tatsächlich nicht den Großteil in meinem Job anwenden, weil ich mich ja nicht spezialisiert habe, um mir zum Beispiel ein Laser auszulegen oder sowas. Das wäre aber auch eine Möglichkeit gewesen als beispielsweise Entwicklungsingenieurin oder sowas. Ich habe für mich festgestellt, dass mir das einfach Spaß macht, mit ganz vielen verschiedenen Projekten zu tun zu haben. Und ich glaube, das spiegelt meinen Bachelor-Studiengang ganz gut wider, weil ich ja einfach meine Fühler ausgestreckt habe in die Physik, in den Maschinenbau, in die Elektrotechnik, in die Informatik so. Und ich habe einfach so von allem so ein breites Basiswissen bekommen und das hilft mir, um natürlich die verschiedensten Projekte mit meinen Kunden zu besprechen. Weil da geht es halt auch los. Klar, möchte jemand vielleicht mal einen Laserschmelzprozess simulieren und möchte gerne auch, dass man nicht nur den Eintrag von dem Laser auf Metall simuliert, sondern eben auch den Übergang von der Gasphase in die Plasmaphase. Das sind natürlich auch Sachen, da kommt mir mein Masterstudium natürlich zugute, aber dann habe ich auf der anderen Seite auch wieder jemanden. Der beispielsweise einfach nur das Verbiegen von einem bestimmten Stahl simulieren möchte. Und da kommen mir dann natürlich die Vorlesungen bei Herrn Schalz zugute in der technischen Mechanik. Und so geht es halt eigentlich durch alle Komponenten. Wir haben auch ganz viele, die Halbleiter simulieren wollen oder irgendwas im MEMS-Bereich. Und das sind ja auch einfach Komponenten, die die Grundlage für mein Studium waren. Jetzt hast du ja 2020 deinen Abschluss gemacht, deinen Masterabschluss und auch seit 2020 bist du in den Unternehmen tätig. Es scheint, dass dein Weg vom Studium ins Berufsleben sehr einfach oder schnell verlaufen ist. Wie würdest du diesen Weg beschreiben? Tja, ich glaube, der war trotzdem sehr holprig, zumindest für mich persönlich. Ich hatte eigentlich auch eine andere Vorstellung. Eigentlich hätte ich auch nicht in Göttingen bleiben wollen, aber weil es eben nicht immer nur nach den Beruflichen oder nach den fachlichen Kenntnissen geht, sondern ja, man einfach auch sein soziales Umfeld vielleicht nicht verlassen möchte oder andere persönliche Gründe dafür sprechen, seinen Standort nicht zu verändern, habe ich mich dann schlussendlich doch entschieden, mich einfach in Göttingen umzugucken. So, ich habe mich zwar nicht nur in Göttingen umgeguckt, aber das war dann schlussendlich das, worauf ich mich fokussiert habe. Und so kam das dann auch, dass ich auf Komsol aufmerksam geworden bin, weil ich Komsol durch mein Studium kennengelernt hatte in einer Vorlesung. So und dann habe ich einfach mal alle Möglichkeiten durchgeguckt. Man muss ja auch dazu sagen, dass ich ja mitten in der Pandemie meine Masterarbeit geschrieben habe. So und für mich hat sich schon die Frage gestellt... Ist es wirklich möglich, nach meinem Abschluss direkt den Berufseinstieg zu finden oder habe ich gerade richtig schlechte Karten, weil es dem Unternehmen nicht gut geht? Das hat natürlich auch ganz viele Sorgen verursacht und deshalb habe ich meine Fühler einfach in alle Richtungen ausgestreckt und habe jede Möglichkeit auch ausgeschöpft, um mich zu bewerben, weil ich einfach wirklich vorsichtig sein wollte und mir nicht einfach zwei Unternehmen raussuchen wollte und all meine Kraft und all meine Energie da reinstecken. Und hinterwirrt das nichts, weil die vielleicht einen Einstellungsstopp haben. So, das kann während Corona immer mal passieren und selbst wenn ich im Bewerbungsprozess bin, kann es mir passieren, dass der abgebrochen wird. Da bin ich ja bei nichts sicher. So, und ja, schlussendlich hat mich dann mein Weg doch zu Comsul geführt, weil ich da auch einfach schon jemanden kannte, der mir dann auch beschreiben konnte, wie die Arbeit denn tatsächlich aussieht. Das ist ja auch nochmal eine spannende Sache, was eigentlich in den Ausschreibungstexten steht und was schlussendlich dann den Job doch wirklich ausmacht. Gerade was zum Beispiel auch die Unternehmenskultur oder auch die Atmosphäre untereinander ausmacht. Und das hat mir auf jeden Fall geholfen, da einen guten Start, denke ich, zu finden. Ich höre ja auch schon in deinen Ausführungen, dass Personen oder Netzwerke schon eine Rolle auch in deinem Studium und ja jetzt auch am Beginn deines Berufslebens gespielt haben. An der HAWK gibt es ja das Projekt Female Networking und das Projekt möchte die Vernetzung besonders unter Frauen in MINT-Bereichen stärken. Denn es ist bekannt, dass für eine erfolgreiche Karriere es eine große Bedeutung ist, gut vernetzt zu sein. Denn immer noch über 50 Prozent der offenen Stellen werden durch persönliche Kontakt- und Empfehlungen gesetzt. Und mit dem Aufbau eines solchen Netzwerkes kann man nicht früh genug beginnen. Und deshalb möchte die HAWK-Studentin daran unterstützen. Da wäre für mich interessant zu erfahren, welche Bedeutung für dich Vernetzung hat. Ja, jetzt, wenn ich im Job bin oder damals auch, als ich von meinem Studium in die Berufswelt starten wollte, war das Netzwerk auf jeden Fall super wichtig, um einfach verschiedenste Eindrücke auch zu gewinnen. So natürlich kann ich mir selber überlegen, was ich gerne machen möchte und welche Unternehmen ich denke, die dafür in Frage kommen. Aber ich kenne ja einfach nun mal nicht alle Unternehmen, weil ich einfach, also das ist ja einfach unmöglich. Und deshalb hilft es auf jeden Fall ungemein, verschiedene Eindrücke zu gewinnen und verschiedene Meinungen zu hören. Und das kriege ich ja nur, wenn ich mit anderen Menschen spreche. Und das beschreibt ja... Das Netzwerk, das man sich baut. Und ich muss aber sagen, dass ich mir mein Netzwerk gar nicht bewusst gebaut habe, also noch nie, gerade nicht in der Studentenzeit. Und mir war damals auch gar nicht bewusst, dass es irgendwann mal irgendwie wichtig werden könnte. Und bei mir hat sich das, glaube ich, einfach so ergeben, weil ich mit so vielen Menschen zu tun hatte. Und ich habe mir auch einfach immer Mühe gegeben, offen auf alle Menschen zuzugehen und einfach mit jedem nett zu sprechen, egal ob ich vielleicht in meinem Kopf vielleicht auch mal Vorurteile oder die Klischee-Schublade aufgemacht habe. Aber trotzdem habe ich jedem die Möglichkeit gegeben, offen mit mir zu sprechen und mich von seiner Version der Geschichte sozusagen zu überzeugen. Und ich glaube, das war schlussendlich auch der Knackpunkt, dass, mich, glaube ich, auch so viele an der HAWK kennengelernt haben. Ich meine, gut, ich glaube, man muss auch dazu sagen, jetzt bin ich auch eine Frau und jetzt habe ich auch noch rote Haare. Ich glaube, ich habe auch so generell schon aus der Masse herausgestochen. Aber ich denke, das kann man eben auch im Positiven nutzen. Und das ist nicht automatisch der Türöffner schlechthin, sondern man muss da schon auch ein bisschen was für tun, sozusagen. Und ich habe mich einfach zum Beispiel im Mathe-Vorkurs einfach mit jedem Jahrgang, der gekommen ist, auch immer beschäftigt. Und ich habe immer versucht, an den Leuten dran zu bleiben, mich für das Studium zu interessieren. Und wenn das nicht auf Gegenseitigkeit beruht, dann ist das okay. Mir muss ja auch nicht jeder sagen, wie das Studium läuft und nicht mit allen Menschen aus meinem Mathe-Vorkurs zum Beispiel habe ich Kontakt. Aber es hat sich einfach so ergeben, dass es immer ein paar Personen aus meinen Mathe-Vorkursen zum Beispiel waren. Und so, wenn man das halt einfach jedes Jahr zum Beispiel hat, so dann hat man halt nach fünf Jahren, die man an der HAWK verbracht hat oder nach vier Jahren, die ich den Mathe-Vorkurs begleitet habe, natürlich schon mal mindestens 20 Leute zum Beispiel getroffen, mit denen man gesprochen hat. Und durch diese Kontakte ergeben sich ja wiederum andere Kontakte, die dann auch dazu beitragen, dass ich jemanden Neuen kennenlerne. Und ja, so hat sich das halt irgendwie ergeben. Und ich denke, dass es ja für. Damals war mir das nicht bewusst, aber jetzt im Nachhinein bin ich einfach froh, dass ich da so offen, glaube ich, einfach war und dass die Menschen auch, das muss man auch dazu sagen, die Menschen an der HAWK auch sehr offen waren und sich das einfach so ergeben hat. Also ich höre, dass du sehr gute Erfahrungen mit Vernetzung während des Studiums gemacht hast. Oder hast du auch andere Erfahrungen gemacht? Ja, also was das Thema Vernetzung angeht, natürlich habe ich auch mal schwierige Kontakte gehabt, Aber dem messe ich einfach nichts bei. Das habe ich noch nie gemacht. Ich habe mir das auch noch nie zu Herzen genommen. Auch zum Beispiel nicht, wenn jemand offensichtlich die Vorurteilsschublade gegenüber Frauen in der Technik aufgemacht hat. Aber vielleicht kommt es bei mir auch daher, dass ich eben durch meine Schulbildung da einfach schon einiges eingesteckt hatte und mich dann nicht mehr so viel schockieren konnte. Man muss dazu sagen, ich habe ja von einem allgemeinbildenden Gymnasium auf ein technisches Gymnasium gewechselt, weil ich schon ganz früh wusste, dass ich was in der Technik machen möchte und dass ich Ingenieurin werden möchte. Und damals, als ich dann mein Abitur gemacht habe, habe ich auch unter anderem Lehrkräfte gehabt, die ganz offensichtlich was gegen mich als Frau hatten und die das auch offen kommuniziert haben in der ganzen Klasse. Jetzt muss man auch dazu sagen, dass wir da 30 Schüler waren und zwei davon waren wir Mädchen. Und dann hast du da 28 Jungs mitten in der Pubertät oder halt auch mal so kurz nach dem, in Anführungszeichen, Erwachsenwerden, so mit 18, 19, denen dann eine Lehrkraft sagt, ja, aber Frauen und Technik, das passt halt einfach nicht so. Also damit muss man schon klarkommen und man muss dann eben auch. Ja, ich habe einfach gelernt, damit klarzukommen, wenn dann zum Beispiel auch jemand im Klassenraum mich fragt, ob ich mich verlaufen hätte, als ich gerade in den Klassenraum reinkomme. Und wenn ich dann frage, wieso, wir haben doch jetzt gleich Unterricht, warum soll ich mich verlaufen haben? Ja, die Küchen wären woanders. Also das sind halt schon Sachen, da musste ich in dem Moment erst mal schlucken und ich muss aber auch ehrlich sagen, ich habe es im ersten Moment auch gar nicht gecheckt. Ich dachte so, was will ich denn in der Küche? Ich verstehe es nicht. Aber wenn man da mal drüber nachdenkt, dann sind es auf jeden Fall durchaus prägende Erlebnisse und ich glaube, dass, ja, also dieses Küchenereignis ist noch eins von den netteren. Also ja, das war in der Schulzeit sicherlich nicht einfach und das war auch im Berufsleben nicht immer einfach, auch wenn ich nach Abschlussarbeiten zum Beispiel gesucht habe in Unternehmen, auch nach meinem Master. Ich hatte ja auch überlegt, ob ich zum Beispiel eine Promotion anschließen möchte. Und wenn man da mit einem Geschäftsführer spricht, der mir erst mal sagt, ja, aber also, wenn, dann müsste ich jetzt anfangen. Und ansonsten, wenn ich noch ein Jahr warte, dann wird es nichts mehr, weil mich dann kein Unternehmen mehr haben möchte, weil ich dann zu alt bin. Und dann bin ich in der Kinderkriegenzeit. Und dann dachte ich. Ja, vielleicht möchten manche Frauen keine Kinder haben oder keine Familie gründen. Und selbst wenn, ist es kein Grund, mich deshalb zu benachteiligen und mir zum Beispiel aktiv eine Position auf eine eine Promotionsstelle zu verwehren oder mir das aktiv abzusprechen. Und da muss man, glaube ich, als Frau schon ein bisschen aufmerksamer in solchen Gesprächen sein, um sich das überhaupt auch mal klarmachen zu können. In der Schulzeit, ich habe das wirklich nicht verstanden, weil das in meiner Welt einfach nicht existiert hat, dass ich anders behandelt werde. Und das passiert aber. Und ich muss aber auch zum Beispiel dazu sagen, Lass mir das an der HAWK. Weder mit meinen Mitstudierenden noch mit den Lehrkräften oder mit den Lehrenden jemals passiert wäre, dass mir sowas wie in meiner Schulzeit oder auch in anderen Bewerbungsgesprächen, dass mir sowas mal passiert wäre. Klar, mit Sicherheit hat der eine oder andere irgendwelche Vorurteile gehabt und bestimmt hat der eine oder andere gedacht, ja, ach Gott, also, das sagt es ja eh nicht. So, aber wenn das jemand hinter meinem Rücken sagt oder mir nicht ins Gesicht, ja, was soll ich machen? So, dann ist es so. Und es wird immer Menschen geben, die so eine Meinung haben. Und wichtig, denke ich, ist einfach, dass wir dafür stehen und dass wir uns dafür einsetzen und einfach zeigen, dass es unbegründet ist. Das sehe ich genauso. Dem Ganzen kann ich nur zustimmen. Und das Projekt Female Networking setzt ja auch da an, dass man ein Netzwerk schafft für Frauen, um ja auch gemeinsam sich zu Erfahrung auszutauschen, sich ja auch wertvolle Tipps mitzugeben und auch genau von deinen Erfahrungen und wie du jetzt auch in das Berufsleben gekommen bist, wie du mit gewissen Situationen ja auch umgegangen bist, die ja hilfreich und wertvoll sind. Und soweit ich ja weiß, gab es das Projekt ja zu deiner Studienzeit noch gar nicht. Genau, ich glaube, das wurde tatsächlich gerade so in der Zeit geschaffen, als ich gerade mit meinem Masterabschluss beschäftigt war. Ich muss auch ehrlich sagen, ich weiß nicht, ob ich mich während meiner Studentenzeit da angeschlossen hätte, weil mir das ja einfach nicht bewusst war, dass Netzwerken irgendwas für mich tun kann in meinem Leben. Aber jetzt, wenn ich darauf zurückblicke und jetzt auch gucke, was sich durch meinen Abschluss und durch meinen Berufseinstieg alles verändert hat, muss ich sagen, dass ich das ein super schönes Projekt finde. Und ich bin auch immer gerne dabei, zum Beispiel bei einem Stammtisch, um da einfach auch offen auf Fragen zu stoßen und die auch zu beantworten. Weil ich denke, Nicht jeder kann gerade auch in so jungen Alter, wie man halt im Studium unter anderem auch ist, so resilient mit manchen Sachen umgehen. Also ich glaube, das braucht schon auch eine gewisse... Ja, mentale Stärke, da zum Beispiel in so einem Bewerbungsgespräch nicht einfach ausfallen zu werden und das erstmal vielleicht hinzunehmen und sich zu überlegen, okay, wo ist jetzt eigentlich das Problem und das vielleicht zum Beispiel auch nicht persönlich zu nehmen. Und deshalb finde ich das persönlich, also bin ich da einfach immer gerne bereit, so ein Ansprechpartner zu sein. So, ich mag das einfach total gerne, mich auszutauschen. Nicht nur, weil ich denke, dass ich super viele Erfahrungen habe, die ich irgendwie austauschen kann und die ich gerne weitergeben möchte, sondern weil ich umgekehrt ja auch wieder lernen kann, weil ja einfach aus dem Studium wieder ein bisschen jüngere Generationen, als ich es bin. Mit dazukommen. Und welche Plattformen gibt es denn, um so jemanden kennenzulernen? Für mich gibt es das nicht mehr im Berufsleben, wenn ich mich nicht aktiv dafür einsetze. Und wenn es dann eben solche Stammtische gibt, die gerade auch regelmäßig stattfinden und die auch immer ein schönes Rahmenprogramm irgendwie bieten, dann, glaube ich, ist es nicht nur für mich auch eine gute Gelegenheit, mich auszutauschen und eben auch wiederum zu vernetzen, sondern auch für Studierende. Also ich glaube auch, dass das eine enorme Bereicherung ist bei dem Stammtisch, dass ehemalige Studentinnen, aktuelle Studentinnen zusammenkommen und sich ihre Erfahrungen einfach, also sie sich darüber austauschen, dass sie sich vernetzen und eben auch genau da ansetzen, was du hier auch beschreibst, diese mentale Stärke, dieses Ich nehme das nicht persönlich, ich bleibe auf meinem Weg, Ich verfolge mein Ziel und dass ich auch immer wieder in so einer Runde auch immer mal so ein Feedback aufzugeben. Ich glaube, das ist ja ganz wichtig, weil wie du sagst, in deiner Schulzeit, du wusstest nicht, dass das etwas ist, was so nicht gerecht ist. Aber mit dem Stammtisch wird man ja auch sensibilisiert für Themen. Da auch seine Stimme immer wieder zu finden. Und ich finde es sehr schön, dass du diesen Stammtisch auch mit deiner Erfahrung bereicherst und kann das nur so ankündigen. Liebe Studentin der MINT-Bereiche, Jasmin Friedrich freut sich auf den nächsten Stammtisch von dem Projekt Female Networking. Und ist zu weiteren Themen bereit und kann ganz viele Erfahrungen mitbringen in die Runde. Und wovon alle sehr profitieren können. Jasmin, ich danke dir ganz sehr für das Gespräch, für deine offenen Worte, für deine Erfahrungen und wünsche dir für alles, was so vor dir steht auf deinem beruflichen und privaten Weg, alles Gute und hoffe ganz sehr, dass wir mit dir als Alumna der HAWK auch weiterhin gut verbunden bleiben und wir weiter von deinen Erfahrungen und Wissen auch profitieren können. Ja, vielen Dank, Daniela. Ich bin da natürlich gerne immer bereit. Ich mag das ja persönlich auch einfach sehr gerne, da vernetzt zu bleiben, weil das einfach ein gegenseitiger Austausch ist. Und ich denke, der ist sehr wertvoll für diejenigen, die es vielleicht auch mal nicht persönlich zu einem Stammtisch schaffen. Ich bin auch bei LinkedIn. Man kann mich da auch jederzeit einfach gerne anschreiben oder eine Vernetzungsanfrage schicken. Also da hat man auch nichts zu befürchten und ich denke, jeder Versuch, den man startet, der ist es auf jeden Fall wert. Verlieren kann man ja auch einfach nichts. Herzlichen Dank.

Feedback

Dir gefällt der Podcast und Du möchtest das mal loswerden? Du hast Tipps für neue Themen oder magst über den Inhalt bestimmter Folgen diskutieren? Dann wähle im Formular die jeweilige Episode aus und schreib uns eine Nachricht. Vielen Dank für Dein Feedback!

Mit einem Klick auf "Nachricht absenden" erklärst Du Dich damit einverstanden, dass wir Deine Daten zum Zwecke der Beantwortung Deiner Anfrage verarbeiten dürfen. Die Verarbeitung und der Versand Deiner Anfrage an uns erfolgt über den Server unseres Podcast-Hosters LetsCast.fm. Eine Weitergabe an Dritte findet nicht statt. Hier kannst Du die Datenschutzerklärung & Widerrufshinweise einsehen.